Montag, 22. Februar 2016

[Rezension] Holmes & ich - Die Morde von Sherringford

dtv 
368 Seiten
16,95
Hardcover

Drei Dinge will Jamie Watson partout vermeiden, als er gegen seinen Willen auf ein Internat an der Ostküste der USA geschickt wird:
1. Dort auf die charismatische Charlotte Holmes zu treffen, Nachfahrin des legendären Sherlock, die allerorten für ihren komplizierten Charakter und ihr detektivisches Genie bekannt ist.
2. Sich in besagte Charlotte zu verlieben - natürlich unglücklich.
3. Gemeinsam mit Charlotte in einen Mordfall verwickelt zu werden.


Doch dann wird Jamie von seinem Zimmergenossen zu einer Party mitgeschleift, auf der er Charlotte begegnet und sofort von ihr fasziniert ist. Kurz darauf geschieht ein Mord. Hauptverdächtige: Jamie Watson und Charlotte Holmes! Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. 

Jamie Watsons Leben ändert sich grundlegend als er von London in das Internat Sherringford an der Ostküste der USA kommt. Denn dort erwartet ihn Charlotte Holmes, eine Nachfahrin des berühmten Sherlock Holmes. Jamies Wunsch war es schon immer Charlotte Holmes kennenzulernen. Jedoch hat er sich diese Zusammenkunft ganz anders vorgestellt. Schließlich wurde ein Mitschüler ermordet und im Verdacht diesen umgebracht zu haben stehen niemand anders als Charlotte und Jamie. Und so nehmen die beiden die Ermittlung nach dem echten Mörder auf.

Die alten Holmes-Fälle neu aufzuschreiben ist sicherlich keine neue Idee. Was dieses Buch jedoch für mich von manch anderem Sherlock Holmes-Buch unterscheidet ist, dass der Holmes in diesem Buch ein Mädchen ist. Und was für eins! Charlotte hat eine sehr skurrile und besondere Persönlichkeit. Nicht nur Jamie braucht eine gewisse Zeit um sich an sie zu gewöhnen, auch ich hatte öfters im Buch das Gefühl nicht aus ihr schlau zu werden. Aufgrund ihrer Art war mir Charlotte vielleicht nicht immer sympathisch, dennoch finde ich sie als Charakter einzigartig und sehr besonders. Sie gibt diesem Buch eine gewisse Eigendynamik.
Jamie hingegen ist ein liebenswürdiger Mensch der einen Narren an Charlotte gefressen hat. Da es sein großer Traum gewesen ist, einmal mit Charlotte Holmes zu ermitteln, kann er sein Glück nicht fassen, als dieser Traum Wirklichkeit wird. An einigen Stellen war mir Jamie jedoch ein wenig zu treudoof gegenüber Charlotte.
Die Beziehung der beiden zueinander macht jedoch einen gewissen Reiz dieses Buches aus. Ich verfolgte gerne die Wortwechsel von Jamie und Charlotte, da man nie weiß was Charlotte mal wieder ausheckt.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Jamie geschrieben. Nur der Epilog wird von Charlotte erzählt. Leider war der Schreibstil für mich doch ein etwas größeres Problem. Denn Jamies Erzählungen sind manchmal sehr ausschweifend und mitunter zäh. Zwar ist dieser Stil bestimmt aufgrund des Originals so gewählt worden, dennoch hätte ich mir an manchen Stellen einfach mehr wörtliche Rede gewünscht.

Der Kriminalfall in diesem Buch weiß sehr gut zu unterhalten und erst gegen Ende hin kann man sich als Leser die Auflösung teilweise erraten. 
Auch werden in diesem Buch einige Fälle aus den klassischen Vorlagen aufgegriffen wie z.B. "Der blaue Karfunkel", "Das gefleckte Band" oder „Der Detektiv auf dem Sterbebett“. Dieses aufgreifen der alten Holmes-Fälle hat mir sehr gut gefallen.
Genauso überzeugt war ich vom Sarkasmus in diesem Buch, der eine gute Auflockerung zu dem etwas zähen Erzählstil bietet.
Am Ende kann ich sagen, dass ich mich trotz Kritikpunkte auf das nächste Abenteuer von Charlotte und Jamie freue.    


Für Fans von Sherlock Holmes und Watson ist diese jugendliche Neuinterpretation ein Muss. Die weibliche Holmes bringt jede Menge Schwung und Skurrilität mit in die Geschichte und der Kriminalfall ist wirklich spannend. Einzig mit dem Erzählstil wurde ich nicht richtig warm.
Knappe 4 von 5 Hörnchen




Reihe
1. Die Morde von Sherringford
2. ?
3. ?

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8 Kommentare :

  1. Huhu Sandra,

    eine schöne Rezi! :)
    Mir hat das Buch richtig gut gefallen und es freut mich, dass wir uns relativ einig waren.

    Der Sarkasmus in der Geschichte hat mir genauso gut gefallen wie dir. :)

    Liebe Grüße,
    Hannah
    http://wonderworld-of-books-from-hannah.blogspot.de/
    <3

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    1. Hey Hannah,

      ich fand den Sarkasmus im Buch wirklich sehr genial! Das ist auch einer der Punkte weswegen ich mich auf Band 2 freue ;-)
      Dann werde ich gleich mal bei dir vorbeischauen und mir deine Rezi durchlesen.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  2. Ich lese das Buch gerade auch und muss sagen, dass Holmes eine dich sehr exzentrische und teilweise sehr ungewöhnliche Heldin ist! Sie ist mir teilweise sehr unsympathisch! Ich denke, ich weiß jetzt, wer "der Mörder" ist. Mal sehen,ob das Ende mir zusagt! LG

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    1. Hey Verena,

      ich bin sehr gespannt, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst! Wie viele Seiten hast du noch vor dir?
      Ja, Holmes war mir auch nicht immer sympathisch. Aber sie war auf jeden Fall eine sehr außergewöhnliche Protagonistin.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  3. Huhu mein Sandra-Schatz <3

    ich freue mich schon sehr auf´s Lesen, da ich Sherlock Holmes allgemein einfach großartig finde. Und das Sherlock dieses Mal ein Mädchen ist, macht es noch toller <3

    Ausschweifend und zäh klingt allerdings nicht so prickelnd *seufz* ich hoffe der Sarkasmus macht vieles wieder gut :)

    Eine fantastisch, tolle Rezi Liebes :-*

    Drück dich ganz fest, Ally

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    1. Huhu meine liebste Ally <3,

      ich bin auch ein großer Sherlock Fan und finde es genauso super wie du, dass der Sherlock in diesem Buch dieses Mal ein Mädchen ist. Wenn auch kein gewöhnliches, das kann ich dir verraten ;-)
      Mir kam es leider an manchen Stellen ein wenig zäh vor. Ich hoffe, du wirst es anders sehen. Den Sarkasmus habe ich dafür geliebt.

      Ganz dicke Umarmung zurück und liebe Grüße
      Sandra

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  4. Huhu Sandra,

    ich bin ja nicht so ein Fan von Detektivgeschichten. Auf das Buch bin ich aufgrund der vielen Leserstimmen jedoch langsam neugierig geworden. Deine Rezension beleuchtet sehr gut positive, wie auch negative Aspekte. Sehr gut gelungen!
    Schön, dass du die Sache mit der wörtlichen Rede ansprichst. Sowas ist mir auch schon öfters aufgefallen. Meist, wenn mir Textstellen zu langweilig vorkommen, liegt es daran, dass die wörtliche Rede fehlt. Schön zu erfahren, dass es mir da nicht alleine so geht :o)

    Liebe Grüße Tanja

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    1. Hey Tanja,

      mir geht es genauso wie dir. Wenn es mir zu langweilig wird, dann liegt es an den ellenlangen Beschreibungen und der wenigen wörtlichen Rede. Das war hier leider teilweise auch der Fall. Die Detektivgeschichte spielt schon eine größere Rolle. Vielleicht musst du mal in die Leseprobe reinlesen.

      Liebe Grüße
      Sandra

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